Rückenschmerzen

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Schmerzen der Deutschen: Bereits zwei Drittel haben zeitweise unter Rückenschmerzen gelitten. Am häufigsten treten die Schmerzen im unteren Bereich des Rückens auf. Allgemeinhin bekannt unter Kreuzschmerzen, bezeichnen Ärzte Schmerzen in dieser Region als tiefen oder lumbalen Rückenschmerz. Vermehrt ist auch die Darmbein-Kreuzbein-Fuge (Iliosacralgelenk) betroffen. Wichtige Unterscheidungsmerkmale der Erkrankung sind der zeitliche Verlauf, die Häufigkeit der Schmerzen, die Ausprägung und die Schmerzlokalisation. Auch differenzieren Ärzte zwischen spezifischen und unspezifischen Rückenschmerzen. In beiden Fällen wird die Diagnose über die Krankheitsgeschichte und Bewegungstests gemacht. Bestehen Warnsignale, sogenannte Red Flags, oder ergibt sich ein konkreter Verdacht, werden zur korrekten Diagnose weitere Methoden, wie Ultraschall, Röntgen oder Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) herangezogen. Die Behandlung der Beschwerden variiert je nach Kategorie: Bei unspezifischen Rückenschmerzen werden oft eine osteopathische, beziehungsweise eine chirotherapeutische Behandlung mit Bewegungstherapien oder Rückenschulen kombiniert. Auch für spezifischen Rückenschmerzen können diese Methoden angewendet werden. In den meisten Fällen sind dann jedoch eine Kombination aus Elektrotherapien, epiduralen oder periradikulären Injektionen erforderlich. In manchen Fällen sind auch Operationen notwendig und sinnvoll.

Schulterschmerzen

Gründe für Schulterbeschwerden sind vielfältig und umfassen unter anderem Überbelastungen, Fehlstellungen, sowie falsche Bewegungen. Das hat zur Folge, dass viele Menschen von Schulterschmerzen betroffen sind: von Sportlern über Maler und Maurer bis hin zu Menschen, die viel am Computer arbeiten. Daher hilft es bereits die Muskulatur gezielt aufzubauen und Fehlhaltungen zu vermeiden, um Schmerzen entgegen zu wirken, beziehungsweise zu lindern.

Auch die Ursache für Schulterschmerzen zu finden, ist nicht leicht. Grund dafür ist der komplexe Mechanismus der Schulter: In diesem Bereich des Körpers greifen viele Muskeln, Bänder, Sehnen und Knochen ineinander. Das macht es schwierig herauszufiltern, welcher Teil genau die Ursache für die Schmerzen ist. Um zur konkreten Diagnose zu kommen, ist das Zusammenspiel aus einer eingehenden komplexen klinischen Untersuchung mit vielfältigen Tests und bildgebenden Verfahren nötig.

Bei der Untersuchung sucht der behandelnde Arzt zunächst nach direkt sichtbaren Auffälligkeiten. Anschließend wird die Schulter abgetastet. Dabei achtet der Arzt besonders auf Schmerzempfindlichkeiten und Spannungen. Schließlich führt er diverse Funktionstests durch, um etwaige Sehnenrisse oder Instabilitäten der Gelenke aufzuspüren. In der Regel wird dabei auch der sogenannte „schmerzhafte Bogen“ getestet. Treten dabei Schmerzen auf, können auch eine Schleimbeutelentzündung (mehr Informationen dazu finden Sie hier) oder ein Impingement-Syndrom vorliegen.

Bei den bildgebenden Verfahren gehören die Ultraschalluntersuchung und das Röntgen zu den Standardwerkzeugen. Während sich durch eine Ultraschalluntersuchung Risse und Entzündungen feststellen lassen, geben Röntgenaufnahmen Aufschluss über Verkalkungen und Schäden an Knochen und Knorpel. Wenn diese Methoden keine genaue Diagnose ergeben, liefert eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) einen detaillierteren Einblick in die Sehnen- und Knorpelstrukturen in der Schulter.

Impingement-Syndrom

Das Impigement-Syndrom (auch Engpass-Syndrom) ist eine häufige Erkrankung der Schulter. Etwa zehn Prozent der deutschen Bevölkerung ist davon betroffen. Dabei werden Sehnen oder Muskeln im Gelenk eingeklemmt. Das Syndrom führt zu einer abnutzungsbedingten Veränderung des Gelenks, die die Bewegung des Patienten massiv einschränkt. Hauptsächlich kommt die Erkrankung im Schulterbereich vor. Die Krankheit tritt in zwei Varianten auf: als primäres Outlet-Impingement-Syndrom, bei dem eine Veränderung der knöchernen Strukturen vorangeht sowie als sekundäres Non-Outlet-Impingement-Syndrom als Folge einer vorangegangenen Krankheit, etwa einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis).

Die Patienten leiden häufig unter akuten Schmerzen. Die Diagnose erfolgt über die Krankheitsgeschichte, eine klinische Untersuchung sowie bildgebende Verfahren. Mithilfe von Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen und einer Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) lässt sich der Verdacht bestätigen. Die Behandlung des Impigement-Syndroms erfolgt entweder nach der konservativen Therapiemethode, bestehend aus einer Schmerz- und Bewegungstherapie oder einem minimalinvasiven Eingriff, der Arthroskopie. Besonders bei jüngeren Patienten wird die operative Variante vorgezogen, da dadurch eine Versteifung der Schulter verhindert wird. Die Operation wird mit speziellen chirurgischen Instrumenten und einer kleinen Kamera im Gelenk durchgeführt.

Hier finden Sie zusätzliche Informationen.

Kalkschulter

Das Impingement-Syndrom kann auch eine Folge der sogenannten Kalkschulter (Tendinosis Calcarea) sein. Bei dieser Erkrankung kommt es durch eine chronische und wiederkehrende Entzündung im Sehnengewebe zu Kalkablagerungen in der Sehne beziehungsweise am Sehnenansatz. Damit ist die Ablagerung sowohl die Folge der chronischen Beschwerden als auch Auslöser des mechanischen Bewegungsproblems. Durch den Kalk wird die Sehne immer wieder gereizt, wodurch eine Art Teufelskreis zustande kommt. Zusätzlich stößt die Ablagerung bei bestimmten Bewegungen gegen benachbarte Knochenstrukturen. Die dazwischenliegenden Weichteile oder Schleimbeutel werden dadurch eingeklemmt und gereizt. Die Kalkschulter kann zu sehr starken Schulterschmerzen führen, typischerweise in der Nacht. Oft wird die Lebensqualität durch die Schmerzen und den Schlafentzug stark eingeschränkt. Körpereigene Mechanismen können den Kalk zwar abbauen, doch dauert der Prozess in der Regel länger als ein Jahr. Das ist aufgrund der quälenden Situation für die Betroffenen, ein unzumutbar langer Zeitraum. Injektionen mit kortisonhaltigen Medikamenten sind häufig kontraproduktiv, da Kortison die Kalkbildung fördern kann. Jedoch sind die Injektionen in manchen akuten Fällen die einzige Möglichkeit, die Beschwerden zu lindern. Mittelfristig sind jedoch andere Strategien der Behandlung notwendig. Eine Möglichkeit stellt die Physiotherapie dar. Insbesondere die fokussierte Stoßwellentherapie ist zur Behandlung der Kalkschulter sehr effektiv. Die Beschwerden bessern sich so oft innerhalb weniger Therapiesitzungen, die im Abstand von ein bis zwei Wochen erfolgen. Bereits nach wenigen Monaten ist die Auflösung der Kalkablagerung in Kontrollbildern meist gut erkennbar. In einigen wenigen Ausnahmefällen führen diese Methoden nicht zum Erfolg. Dann kann eine Operation notwendig werden . Diese birgt jedoch das Risiko einer (Teil)schädigung wichtiger Sehnen.

Frozen Shoulder (Schultersteife)

Frozen Shoulder oder auch die Schultersteife ist eine lange andauernde Krankheit. Je nach Form, hat sie unterschiedliche Ursachen: die primäre Schultersteife tritt spontan auf, während die sekundäre Form durch das Rotatorenmanschettensyndrom oder einen vorangegangenen Bruch hervorgerufen wird. Die Diagnose erfolgt über die Krankheitsgeschichte, eine klinische Untersuchung sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgen. Beide Formen der Krankheit verlaufen in drei Phasen: In der ersten Phase verspürt der Patient starken Schmerzen der Schulter, überwiegend in Ruhephasen. Diese gehen in der zweiten Phase zurück. Stattdessen kommt es zu einer zunehmenden Versteifung der Schulter. Diese Phase kann bis zu zwölf Monate andauern. Schließlich geht die Versteifung der Schulter in der letzten Phase allmählich zurück. Der Prozess kann weitere zwölf bis 36 Monaten dauern.
Auch die Behandlung der Schultersteife erfolgt in drei Phasen und ist an den Verlauf der Erkrankung angepasst. Zunächst werden schmerzlindernde Entzündungshemmer verabreicht, die die erste Phase begleiten. Anschließend wird die Beweglichkeit der Schulter mit Physiotherapie und Manueller Therapie verbessert. Wenn der Patient durch die Bewegungstherapien keine Verbesserungen verspürt, kann der behandelnde Arzt eine Arthroskopie durchführen. Der minimalinvasive Eingriff steigert die Beweglichkeit des Patienten deutlich. Ist die Schultersteife überstanden, folgt zumeist eine Physiotherapie. Sie soll eine dauerhafte Beweglichkeit der Schulter gewährleisten.

Weitere Informationen zur Frozen Shoulder finden Sie hier.

Bandscheibenvorfall

In der Mitte der Bandscheibe sitzt der Gallertkern, der wie ein Gelkissen wirkt. Um den Kern herum ist ein harter Faserring, der die Bandscheibe in ihrer Position fixiert. Im Alter sinkt die Elastizität der Bandscheibe, wodurch kleine Risse im Faserring entstehen können und sich der Gallertkern nach außen wölben kann. Wenn der Gallertkern den Faserring komplett durchbricht, kommt es zu einem Bandscheibenvorfall. Der Bandscheibenvorfall selbst ist häufig nicht schmerzhaft. Die Beschwerden entstehen in der Regel erst, wenn das Bandscheibengewebe auf einen Nerv drückt. Etwa 90 Prozent aller Vorfälle treten im Lendenbereich auf. Ärzte sprechen in diesem Fall von einem lumbalen Bandscheibenvorfall oder einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule. In knapp zehn Prozent der Fälle ist der Halsbereich betroffen, in diesem Fall handelt es sich um einen zervikalen Bandscheibenvorfall/ einen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule. Die Symptome der Erkrankung variieren je nach Ort und Ausmaß des Bandscheibenvorfalls und je nachdem, ob Nerven oder Nervenwurzeln betroffen sind. Allgemein leiden Patienten bei der Belastung des Rückens im betroffenen Bereich unter plötzlichen, immer stärker werdenden Schmerzen und einer verhärteten Muskulatur.

Bei einem lumbalen Bandscheibenvorfall können zudem Schmerzen in Gesäß und Beinen sowie Kribbeln in den Beinen auftreten. Gelegentlich kann es auch zu Lähmungen der Beinmuskulatur kommen. Patienten mit einem zervikalen Bandscheibenvorfall können darüber hinaus unter Schmerzen im Nacken, Armen, Händen oder am Hinterkopf sowie Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder Kältegefühlen in den Armen oder Händen leiden. In schweren Fällen kann es zu einem „Großen Bandscheibenvorfall“ kommen, der sich durch Lähmungen und Sensibilitätsverlust äußert.

Die Diagnose eines Bandscheibenvorfalls erfolgt in der Regel über mehrere Schritte: Zunächst gibt der Patient in der Anamnese seine Krankheitsgeschichte wider und beantwortet Fragen zu spezifischen Symptomen. Im Anschluss führt der behandelnde Arzt eine neurologische Untersuchung durch. Genaueren Aufschluss geben zudem Röntgenaufnahmen und die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT). Sie zeigen die genaue Position des Bandscheibenvorfalls und die Richtung, in die die Bandscheibe verrutscht ist. In 90 Prozent aller Fälle führt die konservative Therapie, die aus Schmerztherapie sowie Physiotherapie besteht, zum Erfolg. Daher wird diese meist als Erstes angewendet. Sollte sich jedoch nach sechs bis acht Wochen keine Besserung einstellen, oder Lähmungen und Taubheitsgefühle auftreten, kann eine Operation notwendig sein. In diesem Fall wird in der Regel eine sogenannte mikrochirurgische Diskektomie durchgeführt. Dabei wird entweder ein Stück der betroffenen Bandscheibe (partielle Diskektomie) oder aber die gesamte Bandscheibe entfernt. Eine weitere Methode sind beispielsweise perkutane endoskopische Techniken. Anstelle der Freilegung der Wirbelsäule über einen offenen operativen Zugang werden bei der endoskopischen Bandscheiben-Operation natürliche Knochenöffnungen der Wirbelsäule für das Einbringen des Endoskops benutzt und so der Bandscheibenvorfall entfernt. Im Anschluss nimmt der Patient an einer Rehabilitation teil, um die Rumpfmuskulatur zu stärken und rückengerechtes Verhalten zu lernen.

Facettenarthrose

Die Facettengelenke sind Gelenke, die zwischen den Wirbelkörpern liegen. Bei einer Facettenarthrose handelt es sich um einen Verschleiß dieser kleinen Gelenke. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen. Die Erkrankung tritt vermehrt im Lendenbereich auf. Ärzte sprechen dann von einer lumbalen Facettenarthrose. Die Symptome sind vielfältig und können von plötzlichen, hexenschussartigen Blockierungen über Muskelverspannungen und Rückenschmerzen bis hin zu in die Beine ausstrahlende Schmerzen reichen. Die Beschwerden ähneln denen des Bandscheibenvorfalls, jedoch liegen bei einer Facettenarthrose keine neurologischen Auffälligkeiten vor. Für eine genaue Diagnose sind neben der Krankheitsgeschichte und einer genauen Schmerzbeschreibung auch Röntgenaufnahmen nötig. In manchen Fällen ist auch eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) erforderlich.

Die Behandlung der Facettenarthrose erfolgt zunächst über die konservative Therapie. Sie besteht aus einer Physiotherapie und wird gegebenenfalls von einer Schmerztherapie begleitet. Auch Kortisonspritzen unter Röntgenkontrolle können präzise direkt an den Facettengelenken injiziert werden. Ein weiterer effektiver Therapieansatz ist die „Facettendenervation“, mit Radiofrequenzstrom. Bei dieser Methode wird der schmerzende Nerv des betroffenen Facettengelenks, beziehungsweise die schmerzauslösenden Fasern ausgeschaltet bzw. moduliert. Dieses Verfahren kann die Schmerzen für Jahre oder sogar dauerhaft beseitigen. In schweren Fällen sind Operationen nötig. Sie reichen von der Entfernung der Nerven, Versteifung der Wirbelsäule bis hin zur Einsetzung von Implantaten zur Stabilisierung der Wirbelsäule.

Gelenkbeschwerden

Gelenke helfen uns dabei, zahlreiche Bewegungen, wie Treppensteigen oder das Tippen auf einer Tastatur auszuführen. Wenn sie aber schmerzen, sind diese Tätigkeiten nur noch bedingt möglich. Es gibt viele Ursachen für Gelenkbeschwerden. Zu ihnen gehören etwa eine starke Überbelastung oder die Fehlstellung von Gliedmaßen. Viele Erkrankungen der Gelenke bewirken eine Entzündung (Arthritis) in den Gelenken. Leitsymptome bei Beschwerden sind:

  • Schmerzen
  • Schwellungen
  • Schlechte Beweglichkeit
  • Erwärmung des Gelenks
  • Äußerliche Rötung

Je nachdem welches Gelenk schmerzt, können unterschiedliche Krankheiten die Ursache sein. Die am weitesten verbreitete Gelenkerkrankung ist der Gelenkverschleiß (Arthrose). Manchmal liegt jedoch keine Erkrankung der Gelenke, sondern eine Erkrankung der Sehnen oder Schleimbeutel vor. Der Schmerz strahlt bei diesen Beschwerden häufig nur in die Gelenke aus. In seltenen Fällen dienen Gelenkschmerzen auch als Warnsignale für schwerwiegendere Erkrankungen wie etwa eine Hirnhautentzündung. Wenn Sie zusätzlich zu Gelenkschmerzen auch unter Fieber, Schüttelfrost oder Lichtscheuheit leiden, sollten Sie daher umgehend einen Arzt kontaktieren.

Gelenkbeschwerden im Halsbereich

Bei Gelenkschmerzen im Halsbereich ist manchmal eine rheumatoide Arthritis der Grund für die Beschwerden. Diese Rheuma-Erkrankung ist die häufigste chronisch verlaufende Gelenkentzündung. Hinweise auf eine rheumatoide Arthritis können Schmerzen im Nacken und am Hinterkopf sein, die sich bei Bewegungen verstärken. Auch Schmerzen in den Fingergelenken sowie unbestimmte Krankheitszeichen wie Müdigkeit oder Gewichtsverlust können hinzukommen. Zur Diagnose werden neben der allgemeinen Krankheitsgeschichte, Bluttests und bildgebende Verfahren herangezogen. Da im frühen Stadium degenerative Veränderungen an den Gelenken auf einer Röntgenaufnahme noch nicht sichtbar sein können, helfen oft Ultraschalluntersuchungen oder eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) weiter. Die Heilung der rheumatoiden Arthritis ist nicht möglich, jedoch können die Beschwerden in enger Zusammenarbeit mit Hausärzten, Orthopäden und Rheumatologen effektiv gelindert werden. Zur Therapie gehören unter anderem der Einsatz von Medikamenten (MTX, Kortison), Physiotherapie, Injektionstechniken und operative Verfahren.

Mehr Informationen finden Sie auch bei der Apotheken-Umschau.

Gelenkbeschwerden in Schultern und Ellbogen

Bei Schmerzen der Schulter- und Ellbogengelenke liegt die Ursache der Beschwerden häufig nicht in den Gelenken. Oft handelt es sich um eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) oder Sehnenentzündung. Schleimbeutel befinden sich an besonders beanspruchten Stellen des Körpers, wie Gelenken. Daher glauben manche Patienten fälschlicherweise , dass die Gelenke ursächlich für ihre Beschwerden sind. Bei einer Bursitis schwillt die betroffene Stelle an und führt zu Druckschmerz, Rötungen und unnatürlichem Wärmegefühl. Manchmal breitet sich die Krankheit auch auf den restlichen Körper aus. In diesem Fall sind Rötungen der Extremitäten, Schwellungen der Lymphknoten und andere Entzündungszeichen wie Fieber weitere potenzielle Symptome. Der Facharzt kann die Diagnose anhand der Krankheitsgeschichte und einer Untersuchung des schmerzenden Bereichs stellen. In einigen Fällen wird zusätzlich ein Ultraschall gemacht, um die Diagnose zu bestätigen. Häufig führen eine vorübergehende Ruhigstellung und entzündungshemmende Medikamente bei einer Bursitis zu einer Besserung. Besteht aber eine bakterielle Infektion fort oder wird die Bursitis chronisch, kann eine operative Entfernung des Schleimbeutels notwendig werden.

Zusätzliche Informationen zu Gelenkbeschwerden in Schultern und Ellbogen finden Sie hier.

Gelenkbeschwerden im Rücken

Eine häufige Erkrankung der Gelenke im Rücken ist die Facettenarthrose. Nähere Informationen dazu finden Sie hier. Eine weitere eher seltene mögliche Erkrankung ist Morbus Bechterew. Die medizinische Bezeichnung der Erkrankung ist ankylosierende Spondylitis. Diese Krankheit ist eine besondere Form des entzündlichen Rheumas, bei der es zusätzlich zu einer Verknöcherung der Gelenke kommt. Die ankylosierende Spondylitis tritt überwiegend im unteren Bereich des Rückens auf und betrifft hauptsächlich Teile der Wirbelsäule und die Kreuz-Darmbein-Gelenke. Symptome sind vor allem Rücken- und Gelenkschmerzen im unteren Rücken, die sich bei Bewegungen verbessern und in Ruhelagen schlimmer werden. Auch kann es zu einer morgendlichen Steifigkeit der Gelenke kommen, die sich auch bei Bewegung lindert. Die Diagnose erfolgt über die Krankheitsgeschichte und einer weiterführenden Untersuchung der Wirbelsäule. Dabei testet der Arzt, ob bestimmte Bewegungen zu Schmerzen führen und misst die Verkrümmung der Wirbelsäule. Hinzu kommen auch Röntgenaufnahmen und eventuell eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT). Eine Blutuntersuchung kann zusätzlich Aufschluss zur Diagnose geben. Die ankylosierende Spondylitis ist nicht heilbar, daher wird eine Therapie angeboten, um den Verlauf der Krankheit positiv zu steuern. Zu den Methoden gehören Bewegungs- und physikalische Therapien sowie der Einsatz von Medikamenten.

Weitere Infoarmationen finden Sie auch hier.

Gelenkbeschwerden im Knie

Der Gelenkverschleiß (Arthrose) ist die am weitesten verbreitete Erkrankung der Gelenke. Betroffen von dem Verschleiß ist der Knorpel, der sich zwischen den Knochen befindet. Dieser nutzt sich mit der Zeit ab und wird im schlimmsten Fall komplett aufgebraucht. Am häufigsten ist das Kniegelenk – in etwa 61 Prozent aller Fälle – betroffen. Das liegt vor allem daran, dass die Knie einen großen Teil unseres Körpergewichts tragen. Bei einer Erkrankung des Knies sprechen Ärzte von einer Gonarthrose. Auch in Hand- und Fingergelenken, sowie in der Hüfte kommt es oft zu Arthrose.

Symptome der Erkrankung sind unter anderem Schmerzen, Steifigkeitsgefühl und Bewegungseinschränkungen der Gelenke. In späteren Stadien der Arthrose kann es auch zu Schwellungen und harten Verdickungen an den Gelenken kommen. Die Diagnose erfolgt über die Krankheitsgeschichte und der Überprüfung des Gangbilds, beziehungsweise der allgemeinen Beweglichkeit. Um einen Verdacht auf Arthrose zu bestätigen, werden bildgebende Verfahren hinzugezogen. In erster Linie Röntgenaufnahmen. Manchmal können auch Ultraschalluntersuchungen oder eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) weiteren Aufschluss geben. Die Schäden an Knorpel und Knochen sind irreversibel, daher ist das Ziel der Behandlung ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und Beschwerden zu lindern. Die gängige Therapiemethode ist die konservative Therapie mithilfe von Bewegung, Ernährungsmaßnahmen oder der Zufuhr von Mikronährstoffen und schmerzlindernden Medikamenten. Auch eine spezielle Knorpeltherapie mit Hyaluronsäureinjektionen kann zum Erfolg führen. Sollten mit der konservativen Therapie keine zufriedenstellende Wirkung mehr erzielt werden, müssen operative Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Diese reichen von einer Korrektur der Fehlstellungen bis hin zum Einsetzen eines künstlichen Gelenks.

Hier finden Sie weitere Informationen.

Gelenkbeschwerden in den Füßen oder Zehen

Die häufigste Ursache für Beschwerden in den Füßen ist eine Fehlbelastung. Sie entsteht durch eine angeborene oder erworbene Fußfehlstellung. Unsere Füße sind eigentlich perfekt darauf ausgerichtet, barfuß über unwegsame Untergründe zu laufen. Heute jedoch tragen die meisten Menschen Schuhe mit mehr oder weniger gutem Fußbett. Laufen wir mal barfuß, dann meist auf glatten ebenen Böden. Unsere Füße und die betroffene Muskulatur sind also chronisch unterfordert. So kommt es, dass etwa 60 Prozent der Menschen unter Fehlstellungen der Füße leiden, wie zum Beispiel Spreiz-, Hohl-, Senk- oder Knickfüße (mehr Informationen zu diesen Fehlstellungen finden Sie hier). Diese führen zu verschiedenen Beschwerden oder weiteren Erkrankungen der unterschiedlichen Strukturen des Fußes. So kann es bei Hohl- oder Senkfüßen häufig zu Schmerzen und Entzünden des Längsgewölbes kommen. Dann spricht man von einer Plantarfasziitis. Eine Überbelastung der sogenannten Mittelfußköpfchen wird als Metatarsalgie bezeichnet und tritt bei Spreiz- oder Hohfüßen oft in Kombination mit Krallenzehen oder dem Hallux valgus (mehr Informationen dazu finden Sie hier) auf.

Werden die Probleme früh genug erkannt, kann der Krankheitsverlauf durch eine individuelle Einlagenversorgung positiv beeinflusst oder gebremst werden. Für die Diagnostik und Auswahl der richtigen Einlage, erfolgt eine statische und dynamische Fußdruckmessung (weitere Informationen zur Ganganalyse finden Sie hier).
Auch Gicht (Hyperurikämie) kann die Ursache für Schmerzen im Großzehengelenk sein. Die Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich im Blut zu viel Harnsäure ansammelt, was zur Bildung von Harnsäurekristallen führt. Diese lagern sich unter anderem an Gelenken und Schleimbeuteln ab. Oft besteht eine angeborene Neigung zu einem erhöhten Harnsäurespiegel, jedoch können auch bestimmte Medikamente oder eine ungesunde Ernährung ursächlich sein. Bleibt die Krankheit unbehandelt, können heftige Gelenkentzündungen sowie Gelenk- und Nierenschäden die Folge sein. Die Erkrankung äußert sich in starken Anfällen, die sich häufig nach einer reichlichen Mahlzeit und/oder einem hohen Alkoholkonsum ereignen. Ein Gichtanfall verläuft zumeist nach demselben Schema: Ohne Vorwarnung erleidet der Patient nachts oder am frühen Morgen eine starke Schmerzattacke, fast immer beginnend im großen Zeh. Das betroffene Gelenk ist zudem extrem berührungsempfindlich, schmerzhaft, angeschwollen und warm. Die betroffene Stelle kann auch gerötet oder bläulich verfärbt sein. Häufig leiden die Patienten auch an Fieber. Die Therapie wird vom behandelnden Arzt individuell auf die Beschwerden abgestimmt.

Zusätzliche Informationen zum Thema Gicht finden Sie auch hier.

Tennisellbogen/Golferellbogen

Nach sehr intensiven Training oder monotonen Bewegungen, kann es zu einer Überbelastung des Sehnenansatzes am Knochenvorsprung kommen. Die Diagnose lautet dann Tennisellbogen (Epicondylitis humeri radialis) oder je nach Belastung und Lokalisation Golferellbogen (Epikondylitis humeri ulnaris). Besonders im Alter steigt die Wahrscheinlichkeit einer Epicondylitis, da die Elastizität der Sehnen nachlässt und es schneller zu Mikrorissen kommen kann. Nicht nur Sportler sind davon betroffen: Menschen, die am Computer arbeiten oder Musiker sind ebenso gefährdet wie Volleyballer oder Tennisspieler. Patienten mit einer Epicondylitis klagen über einen heftigen Druckschmerz an der Außen- oder Innenseite des Ellbogens, der vor allem bei Bewegungen auftritt. Teilweise strahlt der Schmerz zusätzlich auf den Unter- oder Oberarm aus.

Die Diagnose einer Epicondylitis erfolgt auf mehreren Wegen: Zunächst fragt der behandelnde Arzt nach der Krankheitsgeschichte und führt eine klinische Untersuchung durch. Um andere Krankheiten auszuschließen, werden manchmal zusätzlich Röntgenaufnahmen sowie eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) ausgeführt. Zur Therapie erhält der Patient entzündungshemmende Medikamente, mitunter auch Schmerzgele zur lokalen Anwendung und eine Orthese (Schiene oder Bandage) zur Entlastung des Arms. Zusätzlich können physiotherapeutische Therapien die Behandlung begleiten. Ein meist sehr effektiver Ansatz ist zudem die Infiltrationstherapie, die Spritzen zur Betäubung des Schmerzes einsetzt. Sollten diese Methoden nicht zum Erfolg führen, ist die fokussierte Stoßwellentherapie eine vielversprechende Option. Wenn auch diese Therapie keine Wirkung zeigt, kommt in besonderen Fällen die Radiofrequenztherapie in Betracht – die letzte Alternative um eine Operation zu vermeiden.

Osteoporose

Osteoporose oder „Knochenschwund“ gehört zu den häufigsten Knochenkrankheiten in Deutschland. Doch was passiert bei dieser Krankheit genau? Wichtig ist es zu verstehen, dass unsere Knochen kein starres lebloses Geflecht, sondern lebendiges Gewebe sind, das sich flexibel an die Belastungen des gesamten Körpers anpasst. Je nach Beanspruchung der einzelnen Stellen wird die Knochensubstanz an bestimmten Stellen auf- oder abgebaut. Im gesunden Zustand sind unsere Knochen dabei in Relation zu ihrem Eigengewicht härter als Granit und zugfester als Stahl und halten nicht nur unseren Körper stabil, sondern schützen auch unsere Organe gegen Krafteinwirkungen von außen. In der Regel baut der menschliche Körper bis zum 30. Lebensjahr kontinuierlich Knochenmasse auf, während er ab dem 30. Lebensjahr wiederum im Schnitt jährlich 0,5-1 Prozent Knochenmasse abbaut. Ein gewisses Maß an Knochenschwund ist also durchaus normal. Bei Osteoporose wird das Gleichgewicht von Umbauprozessen aber gestört, indem unnatürlich viel Knochensubstanz abgebaut wird. Die Folge: Die Knochen werden brüchig und das gesamte Skelettgefüge geschwächt.

Typischerweise tritt die Krankheit bei Frauen zwischen 50 und 60 Jahren und bei Männern zwischen 60 und 70 Jahren auf. Frauen haben sogar ein fast doppelt so hohes Risiko an Osteoporose zu erkranken als Männer. Das Tückische: Oft verursacht die Erkrankung bis auf unspezifische Rückenschmerzen keine sicht- und spürbaren Symptome während der Knochenabbau im Körper fortschreitet. Die große Gefahr: Frakturen. Bereits kleinere Krafteinwirkungen können bei Osteoporose-Patienten zu Knochenbrüchen führen. Vor allem die Oberschenkel(hals)knochen, die Wirbel, und die Armknochen sind gefährdet. Leiden Sie also unter Rückenschmerzen oder treten bei Ihnen gar vermehrt Knochenbrüche ohne erkennbaren Ursachen oder schon bei niedriger Krafteinwirkung auf, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine sogenannte primäre oder altersbedingte Osteoporose.
Aber auch andere Grunderkrankungen können eine Osteoporose auslösen. Etwa endokrine Erkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion, Morbus Cushing (Hypercortisolismus) oder Hypogonadismus. Auch Tumorerkrankungen des Knochensystems und immunologischen Störungen wie chronische Polyarthritis oder Lupus erythematodes können Auslöser sein. In diesen Fällen spricht man von einer sekundären Osteoporose.
Neben dem Alter können auch andere Faktoren, wie familiäre Veranlagung, Untergewicht, Rauchen oder Vitamin-D- oder Kalziummangel sowie die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Kortison) die Entstehung einer Osteoporose begünstigen.

Die Diagnose der Osteoporose erfolgt üblicherweise über das Gespräch mit dem Patienten sowie mit Hilfe einer Knochendichtemessung und Laboruntersuchungen . Grundsätzlich gilt: Je früher die Osteoporose erkannt wird, desto besser lässt sich die Krankheit behandeln.

Für Infos zur Behandlung der Osteoporose klicken Sie bitte hier.

Fußerkrankungen

Füße spielen im Leben eine große Rolle, ohne sie funktioniert nichts mehr. Dennoch behandeln wir sie nicht immer richtig. Beispiele hierfür sind zu enge oder falsch sitzende Schuhe: Hühneraugen und Verformungen können die Folge sein. Vor allem Frauen leiden unter der Verformung Hallux valgus (Weitere Informationen dazu und anderen Fehlstellungen finden Sie hier.). Manchmal können auch andere Krankheiten wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen Beschwerden am Fuß auslösen. Dann leiden Patienten unter einem diabetischen Fuß oder einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK). Aber auch andere unerwartete Krankheiten wie Brüche, Verstauchungen und Dehnungen sind nicht selten.

Fersensporn

Der Fersensporn (Kalkaneussporn) ist ein knöcherner Fortsatz, der sich im Laufe des Lebens am Fersenbein bilden kann. Etwa zehn bis 20 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind davon betroffen, wobei Frauen häufiger an einem Kalkaneussporn erkranken. Ursache für die Entstehung ist ein erhöhter Zug durch die Plantarsehne, die das Fußgewölbe aufspannt. Oft gehen wiederkehrende Entzündungen der Plantarfaszie einer Bildung des Kalkaneussporns voraus. Im späteren Krankheitsverlauf der Plantarfaszie wird der Fortsatz entdeckt. Ähnlich wie bei einer Kalkschulter entsteht bei einem Kalkaneussporn ein Teufelskreis: Der Sporn ist die Folge der chronischen Entzündungen und wird zugleich zur Ursache von mechanischen Reizungen der Plantarfaszie. Wenn das der Fall ist, leiden die Patienten unter stechenden oder brennenden Fersenschmerzen während des Auftretens und unter Druckschmerz. Zusätzlich kann es auch zu einer Schwellung und Rötung der Stelle kommen. Der behandelnde Arzt stellt die Diagnose über die Krankengeschichte, eine klinische Untersuchung der Ferse und eine Röntgenuntersuchung.

Die Röntgenaufnahmen sind erforderlich, da nur auf ihnen der Fortsatz deutlich zu erkennen ist. Die Behandlung des Fußsporns wird in kurzfristige und langfristige Maßnahmen unterteilt: Zu den akuten Behandlungsmaßnahmen gehören etwa gepolsterte Fersenkissen, schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente sowie Kortisonspritzen. Mittelfristig ist der Einsatz einer fokussierten Stoßwellentherapie sehr effektiv. Langfristig helfen Einlagen und geeignete Schuhe gegen die Schmerzen. Zusätzlich kann eine Physio- oder Radiofrequenztherapie durchgeführt werden. Operationen sind zwar auch möglich, werden jedoch nur selten empfohlen.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Bänderriss am Sprunggelenk

Die Bandverletzung gehört zu den häufigsten Blessuren: Sie machen etwa 20 Prozent der Sportverletzungen aus. Von den drei Bändern des Sprunggelenks, ist das Außenband am meisten betroffen. Typischerweise kommt es zum Bänderriss des Sprunggelenks, wenn man mit dem Fuß nach innen umknickt.
Die Patienten leiden unter starken Schmerzen am Gelenk und die Stelle schwillt schnell und stark an. Wenn Venen reißen, kann es zudem zu einem Bluterguss kommen. Das Auftreten ist mit dem Fuß zwar möglich, aber zumeist sehr schmerzhaft. Der behandelnde Arzt diagnostiziert einen Bänderriss anhand des sogenannten Schubladentests: Lässt sich das Sprungbein nach vorne gegen das Schienbein verschieben, liegt ein Bänderriss vor.

Wenn das nicht möglich ist, handelt es sich wahrscheinlich nur um eine Bänderdehnung. Röntgenaufnahmen werden nur in seltenen Fällen zur Diagnostik hinzugezogen. Sie werden nur gemacht, wenn zusätzlich der Verdacht auf eine Knochenverletzung vorliegt. Bei einem Bänderriss wird der Fuß in den ersten Tagen zunächst entlastet, hochgelegt und gekühlt. In der Regel erhält der Patient eine spezielle Gehschiene (Orthese), die etwa sechs Wochen am Tag und während der Nacht getragen werden muss. Bei einem Riss mehrerer Bänder sowie Knochen- oder Knorpelverletzungen am Sprunggelenk kommt auch eine Operation in Frage. Zudem kann eine Operation vonnöten sein, wenn die konservative Therapie keine Wirkung zeigt.

Hier finden Sie zusätzliche Informationen.

Bewegungsapparat-Fehlstellungen

Der menschliche Bewegungsapparat besteht aus verschiedenen Bereichen, wie den Füßen, den Knien und dem Becken. Bereits eine Fehlstellung an einer dieser Stellen, kann sich deutlich auf den restlichen Bewegungsapparat auswirken. Die Folgen sind falsche/einseitige Belastungen, die wiederrum zu Arthrose führen können. Daher ist es besonders wichtig, Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Eine moderne Technik zur genauen Diagnose einer Fehlstellung ist die 4D-Bewegungsanalyse. Dabei handelt es sich um ein dynamisches Messverfahren, das eine optimale Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse ermöglicht – ohne schädigende Röntgenstrahlen. Der Patient läuft auf einem Laufband und wird mit über 10.000 Messpunkten und bis zu 50 Bildern pro Sekunde analysiert. Die Ergebnisse erlauben eine exakte Diagnose sowie die Erstellung eines speziell auf den Patienten zugeschnittenen Therapieplans.

Fehlhaltung des Beckens
Der Beckenschiefstand ist eine Fehlstellung des Beckens. Die Ursachen sind entweder eine funktionelle oder eine strukturelle Kippung. Bei einer funktionellen Kippung liegt häufig eine Verspannung der Gesäßmuskulatur und der unteren Rückenmuskulatur vor. Auslöser der Verspannungen sind meist Verrenkungen oder eine einseitige Belastung des Körpers, beispielsweise durch das Tragen einer schweren Tasche auf der Schulter. Eine funktionelle Beinlängendifferenz ist oft die Folge, bei der ein Bein länger zu sein scheint als das andere. Sobald sich die Verspannung löst, geht auch dieser Zustand normalerweise wieder vorbei. Die strukturelle Kippung dagegen ist anatomisch bedingt. Das Becken kann sich nicht mehr von alleine in eine gerade Position bewegen. Gründe für einen strukturellen Beckenschiefstand können Unfälle, Prothesen oder auch genetische Veranlagungen sein. Oftmals sind auch unterschiedliche Beinlängen der Grund der strukturellen Kippung.

Durch die 4D-Bewegungsanalyse können Beckenschiefstände leicht diagnostiziert werden. Die Behandlung einer Beinlängendifferenz hängt von verschiedenen Faktoren ab. Mit der 4D-Messung, kann direkt überprüft werden, wie und ob eine Korrektur sich auf den gesamten Bewegungsapparat auswirkt. Die üblichen Methoden zum Ausgleich unterschiedlicher Beinlängen sind Schuh-Einlagen und Sohlenerhöhungen. Manchmal verbessern spezielle Einlagen ohne Erhöhung bereits die Fehlhaltung. Auch das kann mit der Bewegungsanalyse sofort dargestellt und überprüft werden.

Handelt es sich um eine funktionelle Beckenverschiebung, ist die Manuelle Therapie mit Chirotherapie oder Osteopathie die richtige Methode. Sie löst gezielt Verspannungen und Verrenkungen.

Eine Fehlstellung des Beckens betrifft den gesamten Bewegungsapparat, da das Becken nach oben mit der Wirbelsäule und nach unten mit den Beinen verbunden ist. Eine schnelle Diagnose und Therapie ist daher entscheidend, um Beschwerden und Schäden am restlichen Bewegungsapparat zu vermeiden.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Fehlstellung der Beine

Achsenfehlstellungen, im Volksmund X- und O-Beine genannt, gehören zu den bekanntesten Fehlstellungen. Nicht zuletzt durch den Ex-Fußballer Pierre Littbarski, der unter O-Beinen litt. Während sich eine schwere Fehlstellung auf das Kniegelenk auswirkt, sind leichte Fehlstellungen bedenkenlos. In bestimmten Phasen sind diese Fehlstellungen sogar die Regel: Babys und Kleinkinder haben meistens O-Beine, da sie ihnen bei den ersten Gehversuchen einen sicheren Stand liefern. Anschließend entwickeln sich normalerweise X-Beine, die spätestens in der Pubertät rauswachsen.

Achsfehlstellungen sind teilweise erblich bedingt und lassen sich oft auf Fußfehlstellungen oder einem zu steilen beziehungsweise flachen Oberschenkelhals zurückführen. Ursachen einer einseitigen Fehlstellung dagegen können auch nicht richtig begradigte Frakturen oder Verletzungen am Kniegelenk sein. Die Folgen der Achsfehlstellungen sind stets dieselben: Durch die asymmetrische Belastung des Knies kann es auch zu einer Verletzung des Meniskus oder einer Arthrose kommen. Aber auch durch eine anfängliche Arthrose mit einem partiellen Knorpelverschleiß, etwa im Kniegelenk können Achsfehlstellungen erst entstehen. Ein Orthopäde erkennt eine Achsenfehlstellung bereits mit bloßem Auge. Eine genaue Bestimmung der Abweichung erfolgt mit einer Ganzbein-Standaufnahme oder mittels lichtoptischer Messung. Ist die Fehlstellung durch eine Fehlstellung des Fußes bedingt, können Einlagen die Beinachse begradigen. Bei einer von Arthrose bedingten Fehlstellung, kann in manchen Fällen durch eine Einlage die Fußkippung so beeinflusst werden, dass das betroffene Gelenk entlastet wird. Die Beschwerden werden so gelindert und als Nebeneffekt wird auch die Achsenfehlstellung verbessert. Treten bereits in jungen Jahren Beschwerden auf, sollte in einzelnen Fällen auch über eine Umstellungsoperation nachgedacht werden. Hierbei wird der Knochen operativ durchtrennt und die Achse somit korrigiert.

Hier finden Sie weiterführende Informationen.

Fehlstellungen der Füße

Es gibt viele verschiedene Arten von Fußfehlstellungen. Sie belasten nicht nur die lokalen Bänder und Knochen: Durch die Verknüpfung des Bewegungsapparats können sich Fußfehlstellungen beispielsweise auch auf die Beine und die Knie auswirken (siehe Fehlstellung der Beine). Die Behandlung dieser Fehlstellungen ist daher besonders wichtig. Fehlstellungen der Füße umfassen den Knick-, Senk- und Plattfuß, den Spreizfuß und den Hohlfuß. Die häufigsten Fehlstellungen der Zehen sind der Hallux valgus, Krallenzehen und Hammerzehen.
Die drei Fehlstellungen Knick-, Senk- und Plattfuß hängen oftmals zusammen. Der Senkfuß entsteht durch das Senken des Längsgewölbes des Fußes. Zeitgleich knickt sich der Fuß vermehrt zur Seite, wodurch ein Knick-Senkfuß entsteht. Der Senkfuß kann jedoch auch in einen Plattfuß übergehen. Wenn Plattfüße anfangen zu schmerzen, können geschwächte Sehnen und Bänder die Ursache sein. Mit der strahlenfreien und dynamischen 4D-Bewegungsanalyse können diese Fehlstellungen schnell erkannt und analysiert werden. In der Regel werden dann spezielle orthopädische Einlagen zur Behandlung eingesetzt. Sie heben den Fuß wieder an. Wenn jedoch bereits Gelenke oder Sehnen beschädigt sind, ist manchmal ein chirurgischer Eingriff nötig, um die Fehlstellung zu beseitigen.

Weitere Informationen finden Sie auch hier.

Unter einem Hallux valgus leiden überwiegend Frauen. Das liegt in einigen Fällen an einer Vorliebe für zu enge, spitz zulaufende und zu hohe Schuhe. Sie begünstigen diese Fehlstellung, die auch Ballenzeh, schiefer Zeh oder Ballengroßzehe genannt wird. Bei dieser Fehlstellung verlagert sich der Mittelfußknochen in Richtung Fußaußenseite, während die Großzehe gleichzeitig nach innen wegknickt und sich den mittleren Zehen annähert. Manchmal tritt eine schwere Form dieser Fehlstellung bereits im Jugendalter auf. Sie ist dann anlagebedingt und wird als Hallux valgus juvenilis bezeichnet.

Häufig geht ein Spreizfuß einem Hallux valgus voraus. Da die Verformung sehr markant ist, kann ein Arzt in der Regel auf den ersten Blick die Diagnose stellen. Dennoch wird in der Regel eine Röntgenaufnahme gemacht, um das genaue Ausmaß der Fehlstellung zu erkennen. Der Hallux valgus kann durch Einlagen leider nicht rückgängig gemacht werden, allenfalls kann das Fortschreiten gebremst werden. Schaumstoffpolster, Nachtschienen und Bandagen dienen vor allem dazu, die Beschwerden zu lindern und bringen den Zeh temporär wieder in die richtige Position.

Für eine vollständige Korrektur der Fehlstellung hilft nur eine Operation. Ein weiterer Bestandteil der Behandlung bildet die Physiotherapie, die mit Fuß- und Zehengymnastik die Fußmuskeln kräftigt. Diese kann nach einer Erstanweisung meist in Eigenregie durchgeführt werden. Patienten mit dieser Fehlstellung müssen ihre Schuhgewohnheiten ändern: bequeme und flache Schuhe, die an keiner Stelle drücken sind wichtig, um die Beschwerden zu lindern und ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Hier gibt es mehr Informationen.