Der menschliche Bewegungsapparat besteht aus verschiedenen Bereichen, wie den Füßen, den Knien und dem Becken. Bereits eine Fehlstellung an einer dieser Stellen, kann sich deutlich auf den restlichen Bewegungsapparat auswirken. Die Folgen sind falsche/einseitige Belastungen, die wiederrum zu Arthrose führen können. Daher ist es besonders wichtig, Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. Eine moderne Technik zur genauen Diagnose einer Fehlstellung ist die 4D-Bewegungsanalyse. Dabei handelt es sich um ein dynamisches Messverfahren, das eine optimale Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse ermöglicht – ohne schädigende Röntgenstrahlen. Der Patient läuft auf einem Laufband und wird mit über 10.000 Messpunkten und bis zu 50 Bildern pro Sekunde analysiert. Die Ergebnisse erlauben eine exakte Diagnose sowie die Erstellung eines speziell auf den Patienten zugeschnittenen Therapieplans.

Fehlhaltung des Beckens
Der Beckenschiefstand ist eine Fehlstellung des Beckens. Die Ursachen sind entweder eine funktionelle oder eine strukturelle Kippung. Bei einer funktionellen Kippung liegt häufig eine Verspannung der Gesäßmuskulatur und der unteren Rückenmuskulatur vor. Auslöser der Verspannungen sind meist Verrenkungen oder eine einseitige Belastung des Körpers, beispielsweise durch das Tragen einer schweren Tasche auf der Schulter. Eine funktionelle Beinlängendifferenz ist oft die Folge, bei der ein Bein länger zu sein scheint als das andere. Sobald sich die Verspannung löst, geht auch dieser Zustand normalerweise wieder vorbei. Die strukturelle Kippung dagegen ist anatomisch bedingt. Das Becken kann sich nicht mehr von alleine in eine gerade Position bewegen. Gründe für einen strukturellen Beckenschiefstand können Unfälle, Prothesen oder auch genetische Veranlagungen sein. Oftmals sind auch unterschiedliche Beinlängen der Grund der strukturellen Kippung.

Durch die 4D-Bewegungsanalyse können Beckenschiefstände leicht diagnostiziert werden. Die Behandlung einer Beinlängendifferenz hängt von verschiedenen Faktoren ab. Mit der 4D-Messung, kann direkt überprüft werden, wie und ob eine Korrektur sich auf den gesamten Bewegungsapparat auswirkt. Die üblichen Methoden zum Ausgleich unterschiedlicher Beinlängen sind Schuh-Einlagen und Sohlenerhöhungen. Manchmal verbessern spezielle Einlagen ohne Erhöhung bereits die Fehlhaltung. Auch das kann mit der Bewegungsanalyse sofort dargestellt und überprüft werden.

Handelt es sich um eine funktionelle Beckenverschiebung, ist die Manuelle Therapie mit Chirotherapie oder Osteopathie die richtige Methode. Sie löst gezielt Verspannungen und Verrenkungen.

Eine Fehlstellung des Beckens betrifft den gesamten Bewegungsapparat, da das Becken nach oben mit der Wirbelsäule und nach unten mit den Beinen verbunden ist. Eine schnelle Diagnose und Therapie ist daher entscheidend, um Beschwerden und Schäden am restlichen Bewegungsapparat zu vermeiden.

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Fehlstellung der Beine
Achsenfehlstellungen, im Volksmund X- und O-Beine genannt, gehören zu den bekanntesten Fehlstellungen. Nicht zuletzt durch den Ex-Fußballer Pierre Littbarski, der unter O-Beinen litt. Während sich eine schwere Fehlstellung auf das Kniegelenk auswirkt, sind leichte Fehlstellungen bedenkenlos. In bestimmten Phasen sind diese Fehlstellungen sogar die Regel: Babys und Kleinkinder haben meistens O-Beine, da sie ihnen bei den ersten Gehversuchen einen sicheren Stand liefern. Anschließend entwickeln sich normalerweise X-Beine, die spätestens in der Pubertät rauswachsen.

Achsfehlstellungen sind teilweise erblich bedingt und lassen sich oft auf Fußfehlstellungen oder einem zu steilen beziehungsweise flachen Oberschenkelhals zurückführen. Ursachen einer einseitigen Fehlstellung dagegen können auch nicht richtig begradigte Frakturen oder Verletzungen am Kniegelenk sein. Die Folgen der Achsfehlstellungen sind stets dieselben: Durch die asymmetrische Belastung des Knies kann es auch zu einer Verletzung des Meniskus oder einer Arthrose kommen. Aber auch durch eine anfängliche Arthrose mit einem partiellen Knorpelverschleiß, etwa im Kniegelenk können Achsfehlstellungen erst entstehen. Ein Orthopäde erkennt eine Achsenfehlstellung bereits mit bloßem Auge. Eine genaue Bestimmung der Abweichung erfolgt mit einer Ganzbein-Standaufnahme oder mittels lichtoptischer Messung. Ist die Fehlstellung durch eine Fehlstellung des Fußes bedingt, können Einlagen die Beinachse begradigen. Bei einer von Arthrose bedingten Fehlstellung, kann in manchen Fällen durch eine Einlage die Fußkippung so beeinflusst werden, dass das betroffene Gelenk entlastet wird. Die Beschwerden werden so gelindert und als Nebeneffekt wird auch die Achsenfehlstellung verbessert. Treten bereits in jungen Jahren Beschwerden auf, sollte in einzelnen Fällen auch über eine Umstellungsoperation nachgedacht werden. Hierbei wird der Knochen operativ durchtrennt und die Achse somit korrigiert.

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Fehlstellungen der Füße
Es gibt viele verschiedene Arten von Fußfehlstellungen. Sie belasten nicht nur die lokalen Bänder und Knochen: Durch die Verknüpfung des Bewegungsapparats können sich Fußfehlstellungen beispielsweise auch auf die Beine und die Knie auswirken (siehe Fehlstellung der Beine). Die Behandlung dieser Fehlstellungen ist daher besonders wichtig. Fehlstellungen der Füße umfassen den Knick-, Senk- und Plattfuß, den Spreizfuß und den Hohlfuß. Die häufigsten Fehlstellungen der Zehen sind der Hallux valgus, Krallenzehen und Hammerzehen.

Die drei Fehlstellungen Knick-, Senk- und Plattfuß hängen oftmals zusammen. Der Senkfuß entsteht durch das Senken des Längsgewölbes des Fußes. Zeitgleich knickt sich der Fuß vermehrt zur Seite, wodurch ein Knick-Senkfuß entsteht. Der Senkfuß kann jedoch auch in einen Plattfuß übergehen. Wenn Plattfüße anfangen zu schmerzen, können geschwächte Sehnen und Bänder die Ursache sein. Mit der strahlenfreien und dynamischen 4D-Bewegungsanalyse können diese Fehlstellungen schnell erkannt und analysiert werden. In der Regel werden dann spezielle orthopädische Einlagen zur Behandlung eingesetzt. Sie heben den Fuß wieder an. Wenn jedoch bereits Gelenke oder Sehnen beschädigt sind, ist manchmal ein chirurgischer Eingriff nötig, um die Fehlstellung zu beseitigen.

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Unter einem Hallux valgus leiden überwiegend Frauen. Das liegt in einigen Fällen an einer Vorliebe für zu enge, spitz zulaufende und zu hohe Schuhe. Sie begünstigen diese Fehlstellung, die auch Ballenzeh, schiefer Zeh oder Ballengroßzehe genannt wird. Bei dieser Fehlstellung verlagert sich der Mittelfußknochen in Richtung Fußaußenseite, während die Großzehe gleichzeitig nach innen wegknickt und sich den mittleren Zehen annähert. Manchmal tritt eine schwere Form dieser Fehlstellung bereits im Jugendalter auf. Sie ist dann anlagebedingt und wird als Hallux valgus juvenilis bezeichnet.

Häufig geht ein Spreitzfuß einem Hallux valgus voraus. Da die Verformung sehr markant ist, kann ein Arzt in der Regel auf den ersten Blick die Diagnose stellen. Dennoch wird in der Regel eine Röntgenaufnahme gemacht, um das genaue Ausmaß der Fehlstellung zu erkennen. Der Hallux valgus kann durch Einlagen leider nicht rückgängig gemacht werden, allenfalls kann das Fortschreiten gebremst werden. Schaumstoffpolster, Nachtschienen und Bandagen dienen vor allem dazu, die Beschwerden zu lindern und bringen den Zeh temporär wieder in die richtige Position.

Für eine vollständige Korrektur der Fehlstellung hilft nur eine Operation. Ein weiterer Bestandteil der Behandlung bildet die Physiotherapie, die mit Fuß- und Zehengymnastik die Fußmuskeln kräftigt. Diese kann nach einer Erstanweisung meist in Eigenregie durchgeführt werden. Patienten mit dieser Fehlstellung müssen ihre Schuhgewohnheiten ändern: bequeme und flache Schuhe, die an keiner Stelle drücken sind wichtig, um die Beschwerden zu lindern und ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

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