Gelenke helfen uns dabei, zahlreiche Bewegungen, wie Treppensteigen oder das Tippen auf einer Tastatur auszuführen. Wenn sie aber schmerzen, sind diese Tätigkeiten nur noch bedingt möglich. Es gibt viele Ursachen für Gelenkbeschwerden. Zu ihnen gehören etwa eine starke Überbelastung oder die Fehlstellung von Gliedmaßen. Viele Erkrankungen der Gelenke bewirken eine Entzündung (Arthritis) in den Gelenken. Leitsymptome bei Beschwerden sind:
- Schmerzen
- Schwellungen
- Schlechte Beweglichkeit
- Erwärmung des Gelenks
- Äußerliche Rötung
Je nachdem welches Gelenk schmerzt, können unterschiedliche Krankheiten die Ursache sein. Die am weitesten verbreitete Gelenkerkrankung ist der Gelenkverschleiß (Arthrose). Manchmal liegt jedoch keine Erkrankung der Gelenke, sondern eine Erkrankung der Sehnen oder Schleimbeutel vor. Der Schmerz strahlt bei diesen Beschwerden häufig nur in die Gelenke aus. In seltenen Fällen dienen Gelenkschmerzen auch als Warnsignale für schwerwiegendere Erkrankungen wie etwa eine Hirnhautentzündung. Wenn Sie zusätzlich zu Gelenkschmerzen auch unter Fieber, Schüttelfrost oder Lichtscheuheit leiden, sollten Sie daher umgehend einen Arzt kontaktieren.
Gelenkbeschwerden im Halsbereich
Bei Gelenkschmerzen im Halsbereich ist manchmal eine rheumatoide Arthritis der Grund für die Beschwerden. Diese Rheuma-Erkrankung ist die häufigste chronisch verlaufende Gelenkentzündung. Hinweise auf eine rheumatoide Arthritis können Schmerzen im Nacken und am Hinterkopf sein, die sich bei Bewegungen verstärken. Auch Schmerzen in den Fingergelenken sowie unbestimmte Krankheitszeichen wie Müdigkeit oder Gewichtsverlust können hinzukommen. Zur Diagnose werden neben der allgemeinen Krankheitsgeschichte, Bluttests und bildgebende Verfahren herangezogen. Da im frühen Stadium degenerative Veränderungen an den Gelenken auf einer Röntgenaufnahme noch nicht sichtbar sein können, helfen oft Ultraschalluntersuchungen oder eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) weiter. Die Heilung der rheumatoiden Arthritis ist nicht möglich, jedoch können die Beschwerden in enger Zusammenarbeit mit Hausärzten, Orthopäden und Rheumatologen effektiv gelindert werden. Zur Therapie gehören unter anderem der Einsatz von Medikamenten (MTX, Kortison), Physiotherapie, Injektionstechniken und operative Verfahren.
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Gelenkbeschwerden in Schultern und Ellbogen
Bei Schmerzen der Schulter- und Ellbogengelenke liegt die Ursache der Beschwerden häufig nicht in den Gelenken. Oft handelt es sich um eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) oder Sehnenentzündung. Schleimbeutel befinden sich an besonders beanspruchten Stellen des Körpers, wie Gelenken. Daher glauben manche Patienten fälschlicherweise , dass die Gelenke ursächlich für ihre Beschwerden sind. Bei einer Bursitis schwillt die betroffene Stelle an und führt zu Druckschmerz, Rötungen und unnatürlichem Wärmegefühl. Manchmal breitet sich die Krankheit auch auf den restlichen Körper aus. In diesem Fall sind Rötungen der Extremitäten, Schwellungen der Lymphknoten und andere Entzündungszeichen wie Fieber weitere potenzielle Symptome. Der Facharzt kann die Diagnose anhand der Krankheitsgeschichte und einer Untersuchung des schmerzenden Bereichs stellen. In einigen Fällen wird zusätzlich ein Ultraschall gemacht, um die Diagnose zu bestätigen. Häufig führen eine vorübergehende Ruhigstellung und entzündungshemmende Medikamente bei einer Bursitis zu einer Besserung. Besteht aber eine bakterielle Infektion fort oder wird die Bursitis chronisch, kann eine operative Entfernung des Schleimbeutels notwendig werden.
Zusätzliche Informationen zu Gelenkbeschwerden in Schultern und Ellbogen finden Sie hier.
Gelenkbeschwerden im Rücken
Eine häufige Erkrankung der Gelenke im Rücken ist die Facettenarthrose. Nähere Informationen dazu finden Sie hier. Eine weitere eher seltene mögliche Erkrankung ist Morbus Bechterew. Die medizinische Bezeichnung der Erkrankung ist ankylosierende Spondylitis. Diese Krankheit ist eine besondere Form des entzündlichen Rheumas, bei der es zusätzlich zu einer Verknöcherung der Gelenke kommt. Die ankylosierende Spondylitis tritt überwiegend im unteren Bereich des Rückens auf und betrifft hauptsächlich Teile der Wirbelsäule und die Kreuz-Darmbein-Gelenke. Symptome sind vor allem Rücken- und Gelenkschmerzen im unteren Rücken, die sich bei Bewegungen verbessern und in Ruhelagen schlimmer werden. Auch kann es zu einer morgendlichen Steifigkeit der Gelenke kommen, die sich auch bei Bewegung lindert. Die Diagnose erfolgt über die Krankheitsgeschichte und einer weiterführenden Untersuchung der Wirbelsäule. Dabei testet der Arzt, ob bestimmte Bewegungen zu Schmerzen führen und misst die Verkrümmung der Wirbelsäule. Hinzu kommen auch Röntgenaufnahmen und eventuell eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT). Eine Blutuntersuchung kann zusätzlich Aufschluss zur Diagnose geben. Die ankylosierende Spondylitis ist nicht heilbar, daher wird eine Therapie angeboten, um den Verlauf der Krankheit positiv zu steuern. Zu den Methoden gehören Bewegungs- und physikalische Therapien sowie der Einsatz von Medikamenten.
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Gelenkbeschwerden im Knie
Der Gelenkverschleiß (Arthrose) ist die am weitesten verbreitete Erkrankung der Gelenke. Betroffen von dem Verschleiß ist der Knorpel, der sich zwischen den Knochen befindet. Dieser nutzt sich mit der Zeit ab und wird im schlimmsten Fall komplett aufgebraucht. Am häufigsten ist das Kniegelenk – in etwa 61 Prozent aller Fälle – betroffen. Das liegt vor allem daran, dass die Knie einen großen Teil unseres Körpergewichts tragen. Bei einer Erkrankung des Knies sprechen Ärzte von einer Gonarthrose. Auch in Hand- und Fingergelenken, sowie in der Hüfte kommt es oft zu Arthrose.
Symptome der Erkrankung sind unter anderem Schmerzen, Steifigkeitsgefühl und Bewegungseinschränkungen der Gelenke. In späteren Stadien der Arthrose kann es auch zu Schwellungen und harten Verdickungen an den Gelenken kommen. Die Diagnose erfolgt über die Krankheitsgeschichte und der Überprüfung des Gangbilds, beziehungsweise der allgemeinen Beweglichkeit. Um einen Verdacht auf Arthrose zu bestätigen, werden bildgebende Verfahren hinzugezogen. In erster Linie Röntgenaufnahmen. Manchmal können auch Ultraschalluntersuchungen oder eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) weiteren Aufschluss geben. Die Schäden an Knorpel und Knochen sind irreversibel, daher ist das Ziel der Behandlung ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und Beschwerden zu lindern. Die gängige Therapiemethode ist die konservative Therapie mithilfe von Bewegung, Ernährungsmaßnahmen oder der Zufuhr von Mikronährstoffen und schmerzlindernden Medikamenten. Auch eine spezielle Knorpeltherapie mit Hyaluronsäureinjektionen kann zum Erfolg führen. Sollten mit der konservativen Therapie keine zufriedenstellende Wirkung mehr erzielt werden, müssen operative Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Diese reichen von einer Korrektur der Fehlstellungen bis hin zum Einsetzen eines künstlichen Gelenks.
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Gelenkbeschwerden in den Füßen oder Zehen
Die häufigste Ursache für Beschwerden in den Füßen ist eine Fehlbelastung. Sie entsteht durch eine angeborene oder erworbene Fußfehlstellung. Unsere Füße sind eigentlich perfekt darauf ausgerichtet, barfuß über unwegsame Untergründe zu laufen. Heute jedoch tragen die meisten Menschen Schuhe mit mehr oder weniger gutem Fußbett. Laufen wir mal barfuß, dann meist auf glatten ebenen Böden. Unsere Füße und die betroffene Muskulatur sind also chronisch unterfordert. So kommt es, dass etwa 60 Prozent der Menschen unter Fehlstellungen der Füße leiden, wie zum Beispiel Spreiz-, Hohl-, Senk- oder Knickfüße (mehr Informationen zu diesen Fehlstellungen finden Sie hier). Diese führen zu verschiedenen Beschwerden oder weiteren Erkrankungen der unterschiedlichen Strukturen des Fußes. So kann es bei Hohl- oder Senkfüßen häufig zu Schmerzen und Entzünden des Längsgewölbes kommen. Dann spricht man von einer Plantarfasziitis. Eine Überbelastung der sogenannten Mittelfußköpfchen wird als Metatarsalgie bezeichnet und tritt bei Spreiz- oder Hohfüßen oft in Kombination mit Krallenzehen oder dem Hallux valgus (mehr Informationen dazu finden Sie hier) auf.
Werden die Probleme früh genug erkannt, kann der Krankheitsverlauf durch eine individuelle Einlagenversorgung positiv beeinflusst oder gebremst werden. Für die Diagnostik und Auswahl der richtigen Einlage, erfolgt eine statische und dynamische Fußdruckmessung (weitere Informationen zur Ganganalyse finden Sie hier).
Auch Gicht (Hyperurikämie) kann die Ursache für Schmerzen im Großzehengelenk sein. Die Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich im Blut zu viel Harnsäure ansammelt, was zur Bildung von Harnsäurekristallen führt. Diese lagern sich unter anderem an Gelenken und Schleimbeuteln ab. Oft besteht eine angeborene Neigung zu einem erhöhten Harnsäurespiegel, jedoch können auch bestimmte Medikamente oder eine ungesunde Ernährung ursächlich sein. Bleibt die Krankheit unbehandelt, können heftige Gelenkentzündungen sowie Gelenk- und Nierenschäden die Folge sein. Die Erkrankung äußert sich in starken Anfällen, die sich häufig nach einer reichlichen Mahlzeit und/oder einem hohen Alkoholkonsum ereignen. Ein Gichtanfall verläuft zumeist nach demselben Schema: Ohne Vorwarnung erleidet der Patient nachts oder am frühen Morgen eine starke Schmerzattacke, fast immer beginnend im großen Zeh. Das betroffene Gelenk ist zudem extrem berührungsempfindlich, schmerzhaft, angeschwollen und warm. Die betroffene Stelle kann auch gerötet oder bläulich verfärbt sein. Häufig leiden die Patienten auch an Fieber. Die Therapie wird vom behandelnden Arzt individuell auf die Beschwerden abgestimmt.
Zusätzliche Informationen zum Thema Gicht finden Sie auch hier.