Osteoporose oder „Knochenschwund“ gehört zu den häufigsten Knochenkrankheiten in Deutschland. Doch was passiert bei dieser Krankheit genau? Wichtig ist es zu verstehen, dass unsere Knochen kein starres lebloses Geflecht, sondern lebendiges Gewebe sind, das sich flexibel an die Belastungen des gesamten Körpers anpasst. Je nach Beanspruchung der einzelnen Stellen wird die Knochensubstanz an bestimmten Stellen auf- oder abgebaut. Im gesunden Zustand sind unsere Knochen dabei in Relation zu ihrem Eigengewicht härter als Granit und zugfester als Stahl und halten nicht nur unseren Körper stabil, sondern schützen auch unsere Organe gegen Krafteinwirkungen von außen. In der Regel baut der menschliche Körper bis zum 30. Lebensjahr kontinuierlich Knochenmasse auf, während er ab dem 30. Lebensjahr wiederum im Schnitt jährlich 0,5-1 Prozent Knochenmasse abbaut. Ein gewisses Maß an Knochenschwund ist also durchaus normal. Bei Osteoporose wird das Gleichgewicht von Umbauprozessen aber gestört, indem unnatürlich viel Knochensubstanz abgebaut wird. Die Folge: Die Knochen werden brüchig und das gesamte Skelettgefüge geschwächt.
Typischerweise tritt die Krankheit bei Frauen zwischen 50 und 60 Jahren und bei Männern zwischen 60 und 70 Jahren auf. Frauen haben sogar ein fast doppelt so hohes Risiko an Osteoporose zu erkranken als Männer. Das Tückische: Oft verursacht die Erkrankung bis auf unspezifische Rückenschmerzen keine sicht- und spürbaren Symptome während der Knochenabbau im Körper fortschreitet. Die große Gefahr: Frakturen. Bereits kleinere Krafteinwirkungen können bei Osteoporose-Patienten zu Knochenbrüchen führen. Vor allem die Oberschenkel(hals)knochen, die Wirbel, und die Armknochen sind gefährdet. Leiden Sie also unter Rückenschmerzen oder treten bei Ihnen gar vermehrt Knochenbrüche ohne erkennbaren Ursachen oder schon bei niedriger Krafteinwirkung auf, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine sogenannte primäre oder altersbedingte Osteoporose.
Aber auch andere Grunderkrankungen können eine Osteoporose auslösen. Etwa endokrine Erkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion, Morbus Cushing (Hypercortisolismus) oder Hypogonadismus. Auch Tumorerkrankungen des Knochensystems und immunologischen Störungen wie chronische Polyarthritis oder Lupus erythematodes können Auslöser sein. In diesen Fällen spricht man von einer sekundären Osteoporose.
Neben dem Alter können auch andere Faktoren, wie familiäre Veranlagung, Untergewicht, Rauchen oder Vitamin-D- oder Kalziummangel sowie die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Kortison) die Entstehung einer Osteoporose begünstigen.
Die Diagnose der Osteoporose erfolgt üblicherweise über das Gespräch mit dem Patienten sowie mit Hilfe einer Knochendichtemessung und Laboruntersuchungen . Grundsätzlich gilt: Je früher die Osteoporose erkannt wird, desto besser lässt sich die Krankheit behandeln.
Für Infos zur Behandlung der Osteoporose klicken Sie bitte hier.